


Verflucht und zugenäht, warum versagt eigentlich jedes Küchengerät, dass ich anfasse, nach nur wenigen Anwendungen? Nach zwei geschrotteten Mixern schwor ich also, mir nie wieder teure Gadgets in die Küche zu holen. Zugegeben, das war genauso unrealistisch, wie allseits beliebte Neujahrsvorsätze. Viel zu sehr liebe ich hausgemachtes Pesto, morgendliche Bulletproof Coffee’s und wärmende Suppen in dieser Jahreszeit. Oder anders formuliert: ohne Pürierstab, könnte ich das Bloggen gleich an den Nagel hängen. Bei allen anderen Geräten bleibe ich weiterhin skeptisch. Nehmen wir die Eismaschine. Grundsätzlich genial, hausgemachtes zuckerfreies Eis wann immer man will. Wenn bloß dieser Winter nicht wäre, der das gute Stück für die andere Hälfte des Jahres in die ohnehin schon knapp bemessene Abstellkammer verbannt. Ist doch irgendwie doof.
Aber was, wenn das Küchengerät der Begierde gar kein Gadget, sondern ein Freund fürs Leben ist? Hergestellt aus wunderschönem Holz und einer unkaputtbaren Edelstahlwalze, statt aus billigem Plastik? Angetrieben von Dir persönlich, statt mit Atomenergie aus der Dose? Ein kleiner Küchenhelfer, der praktisch jeden Tag zum Einsatz kommen kann, egal zu welcher Jahreszeit?
„Und dann die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein!“ – So ungefähr stehe ich jedes Mal aufs Neue grinsend vor meinem neuen kleinen Freund. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick und müsste unabdinglichen Bestandteil jeder Aussteuer sein, falls diese Tradition nicht schon längst ausgestorben ist. Gleichzeitig frage ich mich, warum bisher kaum jemand von diesem kleinen Wunderwerk weiß. …




Auch ich ertappe mich dabei. Man durchforstet den Blogwald, staunt über schöne Fotos, scannt ein paar Überschriften. Dann zieht man schon wieder weiter zum nächsten Blog-Bäumchen.
Die Schuldigen: Schwarzes Tahini und Kokosmus. Die Opfer: zwei kaputte Küchenmaschinen in weniger als sieben Tagen, wovon eine leider noch nicht mal meine war.

Das Geheimnis ist gelüftet, die Druckfreigabe ist erteilt, aber mein kleines Hamsterherz pocht noch immer auffallend schnell. Irgendwo zwischen Beiträge schreiben, Rezepte testen und dem alltäglichen Istanbuler Chaos, hatte ich vergessen, dass die ganze Aufregung eigentlich jetzt erst beginnt. Still und heimlich ein Kochbuch zu schreiben, ist eine Sache. Jeden Tag mit euren Glückwünschen aufzuwachen, zu wissen, dass da jetzt tatsächlich Menschen sitzen und auf mein Kochbuch warten … das ist schon ziemlich absurd. …
Auch wenn schon lange nicht mehr die Rede davon war, ja, natürlich, es gibt sie noch, die Fructoseintoleranz in meinem Leben. Manchmal habe ich das Gefühl, die Symptome seien fast nicht mehr der Rede wert, aber alles ist relativ, wenn man sich die Höllentrips vor der Diagnose wieder in Erinnerung ruft. Und trotzdem, erstaunlich oft geht es mir wirklich gut!
Wenn die Salate langsam ihre Köpfe hängen lassen und nur noch in blass-schimmernden Grüntönen daher kommen und all die rot-schillernde Beeren sich in die Tiefkühltruhen dieser Republik zurückgezogen haben, kann das nur eines bedeuten: Es ist mal wieder Winter. Aktuell sinken aber nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Auswahl an fructosefreiem Obst und Gemüse. Alles kein Grund schwarz zu malen, es bleiben noch immer genug Alternativen für wärmende Suppen und Eintöpfe, herzhafte Kartoffelaufläufe und Fondues! Wechseln wir eben von grün zu weiss: Aufwachen, Zeit die Köpfe aus der Erde zu recken liebste Sellerieknöllchen und Pastinaken! Gerade jetzt brauchen wir all eure wichtigen Nährstoffe und eure Energie um warm zu bleiben. …
Um mein persönliches Dinkel-Toleranzlevel zu testen hab ich in der vergangenen Woche so ziemlich jedes Dinkel-Produkt probiert was mir in die Hände gefallen ist. Und? Ich bin verliebt. Nicht ein einziges Mal haben sich Symptome, welcher Art auch immer, bemerkbar gemacht! Mir war zuvor auch gar nicht bewusst wie beliebt Dinkel in Deutschland ist. In jedem Super- oder Drogeriemarkt finden sich unzählige Dinkel-Produkte und auch jeder Qualitätsbäcker führt reines Dinkelbrot oder gar Dinkelbrötchen. Achja, gäbe es das doch bloß in Istanbul.




