Auch wenn schon lange nicht mehr die Rede davon war, ja, natürlich, es gibt sie noch, die Fructoseintoleranz in meinem Leben. Manchmal habe ich das Gefühl, die Symptome seien fast nicht mehr der Rede wert, aber alles ist relativ, wenn man sich die Höllentrips vor der Diagnose wieder in Erinnerung ruft. Und trotzdem, erstaunlich oft geht es mir wirklich gut!
Ist ja schön für Dich, denkt ihr jetzt wahrscheinlich. Und wenn ihr gerade erst eure Diagnose erhalten habt und knietief in der Karenzphase steht, fragt ihr euch vielleicht auch, wie geht das dieses sagenumwobene „Beschwerdefrei“ mit einer Fructoseintoleranz? …



Das Schöne ist, manchmal ergeben sich die Dinge quasi von selbst, wenn man nur geduldig ist. Im Laufe meiner gluten-freien Zeit habe ich doch noch meinen Milchprodukte-Konsum reduziert, und zwar ganz unbewusst. Wie das? Auf merkwürdige Art und Weise haben sich meine Geschmacksknospen verändert. Der Cafe Latte schmeckte auf einmal nicht mehr so gut wie bisher. Auch der Käse im Salat wurde mir zuviel. Kuhmilch, Kuhjoghurt, Kuhkäse, all das hinterließ mehr und mehr einen komischen Nachgeschmack. Statt durch die Mahlzeit neue Energie zu gewinnen, fühlte ich mich schlapp und unausgeglichen. Somit trinke ich mittlerweile nicht mehr nur meinen Kaffee schwarz, sondern beginne meinen Tag allgemein mit einem Milchprodukte-freiem Frühstück. Ich bin immer noch Käse-, Kefir und Joghurt-Liebhaber durch und durch. Ich würde einer Käseplatte mit französischem Käse niemals widerstehen können (Wer könnte das schon?). Da solche Köstlichkeiten in Istanbul aber sowieso rar sind, genieße ich stattdessen bevorzugt Milchprodukte von Ziege, Büffel und Schaf, aber eben in Maßen. Ich weiß nicht ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Umstellung auf gluten-freie Ernährung und der Abneigung gegenüber Kuhmilchprodukten. Vielleicht kann mein Körper auch einfach nur besser kommunizieren was gut für mich ist und was nicht, seitdem ich Schluss ist mit dem fiesen Weizenzeugs.




