Es war schon wieder verdächtig ruhig hier die letzten Wochen. Aber der Schein trügt. Hinter den Kulissen wurde fleissig gewerkelt und gegrübelt. Denn, Istanbul treibt uns um. Die Stadt ist nervös, die Luft heiß und schwül und unsere Stimmung gedrückt. Seit einigen Wochen haben wir ein mulmiges Gefühl in die U-Bahn zu steigen (mehr dazu in unserer Kolumne) und der Frust in den Gesichtern unserer Freunde macht die Herzen schwer.
Istanbul verändert sich vor unseren Augen. Ganz rapide. Uns treiben die Wachstumsschmerzen. Mehr noch, eine Entwicklung, die viele haben kommen sehen, aber doch nicht verhindern konnten (der Tagesspiegel bringt es auf den Punkt). Es fällt schwer die anfängliche Euphorie, das Liebesfeuer zu dieser atemberaubenden Stadt unter der Decke aus Hitze, Getöse, Dreck und politischer Unruhen am Leben zu erhalten. Der einzige Ausweg? Wir müssen raus!
Die Entscheidung steht. Die Wohnung ist gekündigt. Drei Wochen bleiben uns noch, bevor wir Istanbul erstmal den Rücken kehren. Eine Kurzschlussreaktion? Vielleicht. Aber eine wichtige und richtige.
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