Stolze 35 Kilogramm Zucker konsumiert der und die Durchschnittsdeutsche pro Jahr und wahrscheinlich war ich früher ganz vorne mit dabei, wenn es darum ging, den Schnitt in die Höhe zu treiben. Ohne Süßigkeiten gab’s keine Deniz. Unsere Süßigkeitenschublade war nicht umsonst Jahrgangsübergreifend an der Schule bekannt. Süße alte Zeiten!
Aber beleuchten wir diesen Durchschnittswert mal etwas genauer. Seit über sechs Jahren kommt mir kein Zucker mehr ins Haus. Sechs Jahre ohne Zucker bedeuten schlappe 195 Kilogramm Zucker weniger, die ich durch meinen Körper gejagt habe. Andersherum bedeutet das nur leider auch, dass ich die restlichen 4/5 meines Lebens bereits das vierfache der eingesparten Menge, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, in mich hineingekippt habe. Drecksmist!
Aber hey, zumindest bin ich auf dem richtigen Weg. Und das ist weit mehr als die halbe Miete!
Sich den eigenen Zuckerkonsum bewusst zu machen oder ihn sogar zu reduzieren, ist ein Schritt zu dem die meisten Menschen erst gar nicht kommen. Egal ob du also aus freien oder unfreiwilligen Stücken auf Zucker verzichtest, du darfst dir an dieser Stelle ruhig mal auf die eigene Schulter klopfen. Du hast damit bereits den meisten Menschen etwas voraus!
Damit das bald noch viel mehr von sich behaupten können, hat das SisterMag zusammen mit Alpro ein wundertolles Zuckerfrei-Spezial rausgebracht, einen kleinen Schubser in die richtige Richtung quasi. Und für alle, die das Neue Wissen direkt umgesetzt möchten, haben die wundervolle Nadine von Dreierlei Liebelei, Sara von Love Nonpareille und ich gleich die passenden, zuckerreduzierten Rezepte mitgeliefert.
Ab jetzt lässt du die zuckerlastigen Treats von Starbucks gekonnt links liegen und machst Frappuccino und köstliche Erdbeer-Scones einfach selbst. Sogar mein Schwiegervater in spe, ein Süßschnabel vom Feinsten, hat kaum genug bekommen von diesen Scones! Und dass, obwohl in ihm ein waschechter Ami schlummert, der ganz andere Zuckerbomben gewohnt ist. Ein Grund mehr die letzten Erdbeeren der Saison gebührend zu feiern und deinen Brunchgästen zu zeigen, wie köstlich zuckerfrei sein kann!
Das komplette Zuckerfrei-Spezial, inklusive aller Rezepte und vieler Tipps, findest du ab Seite 142. Viel Spaß beim bewussten Naschen!
Dinkel-Scones mit Erdbeeren und Reismilch | ohne Zucker, ohne Weizen
Süße Scones zum Kaffee, wer sagt da schon nein. Kleine Dreieckchen aus großen Kaffeehäusern sind zum Anbeißen, lassen dich aber auch weit über das tägliche Zuckerziel hinaus schießen. Statt Glasur auf Schokolade, treffen bei diesem Rezept prallreife Erdbeeren auf einen Hauch Süße aus Reismilch und Kokosblütenzucker. Da darf das flaky Teilchen sogar noch etwas größer sein.
Anmerkung: Ich verwende persönlich im Alltag keinen Kokosblütenzucker. Für viele „zuckerfrei Neulinge“ ist es jedoch eine guter Einstieg, falls man mit den vielen neuen Süßungsmitteln überfordert ist. Komplett fructosefrei, wie Reissirup oder Getreidezucker, ist Kokosblütenzucker übrigens nicht. Hier musst du für dich entscheiden ob du 1 EL Kokosblütenzucker auf 6 Scones verteilt eine Chance geben möchtest!
Zuckerfreie Dinkel-Scones mit Erdbeeren und Reismilch (fructosearm, weizenfrei, vegan option)
(Für 6 große Scones)
Zutaten:
1 Hand voll Erdbeeren
1 EL Kokosblütenzucker, Getreidezucker oder Reissirup
300 g Dinkelmehl Type 1030
1 TL Weinstein Backpulver
1/4 Teelöffel Himalaya-Salz
80 g kalte (vegane) Butter
130 ml ungesüßte Reismilch z.B. von Alpro
50 ml Reissirup
1/2 TL gemahlene Vanille
Kokosblütenzucker zum Bestreuen *optional
Heize den Ofen auf 220° C Ober- und Unterhitze vor. Die Erdbeeren in Würfel schneiden und mit dem Kokosblütenzucker in einer Schale vermengen. 5 Minuten stehen lassen.
Das Mehl in eine Schüssel sieben. Durch das sieben wird alles schön flockig. Backpulver und Salz dazu geben und mit einem Holzlöffel vermengen.
Butter in Würfel schneiden und sanft mit den Händen in das Mehl kneten. Du musst nicht alles perfekt einarbeiten. Es sollten am Ende erbsengroße Butterstücke erkennbar bleiben.
Ungesüßte Reismilch, Reissirup und Vanille vermengen und mit einem Holzlöffel sanft in die Mehlmischung rühren. Zum Schluss vorsichtig die Beeren unterheben. Nicht zu viel mixen, der Teig darf an diesem Punkt auch ruhig noch etwas kleben. Mit bemehlten Händen den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech leben und zu einem flachen Rechteck formen. Mit einem scharfen Messer in Dreiecke schneiden.
Die Scones etwas auf dem Blech verteilen und mit etwas Kokosblütenzucker bestreuen. Das sorgt für eine schöne Kruste. Alles für 15-18 Minuten goldbraun backen bis der Teig innen nicht mehr klebt. Nach der Hälfte der Zeit das Blech einmal drehen.
Am besten noch am gleichen Tag mit einem großzügigen Schlag Butter und frischgebrühtem Kaffee servieren.
Tanja says
Hallo Deniz,
ich freue mich sehr, dass es wieder neue Rezepte von Dir gibt! 🙂
Es hat mich etwas gewundert, dass Du Kokosblütenzucker verwendest. Der besteht – meines Wissens nach – wie Haushaltszucker aus 50% Glucose und 50% Fructose.
Außerdem würde mich interessieren, wie streng Du noch nach der Low-FODMAP-Ernährung lebst. 🙂
Liebe Grüße
Tanja
Deniz says
Hi Tanja, schön, dass du schreibst! Ich persönlich verwende ausschliesslich Reissirup und Getreidezucker. Für diese Variante, die ich für das SisterMag entwickelt habe, habe ich 1 EL Kokosblütenzucker für die Kruste verwendet, ich hab die Scones trotzdem sehr gut vertragen. Der ist allerdings total optional. Und ich verwende selbst keinen Kokosblütenzucker im Alltag. Du kannst es alternativ auch mit Getreidezucker probieren. Zwei „neuartige“ Süßungsmittel in einem Rezept wären für die meisten „zuckerfrei“ Neulinge jedoch ein bisschen überfordernd geworden. Bei dem Beitrag ging es darum die Leute auf einfache Weise an das Thema heranzuführen. Mit Kokosblütenzucker sind die meisten dann doch vertrauter als mit unseren komplett fructosefreien Varianten.
Liebe Grüße, Deniz
Franziska says
Hallo, wann kommen die Erdbeeren in den Teig? Und die Kombination ist wirklich fructosearm?
Deniz says
Hej Franziska,
stimmt, die Beeren hätte ich dir in der Anleitung fast unterschlagen! Danke für deine Adleraugen! Jetzt sind die Beeren ergänzt und du kannst direkt losbacken!
Zu deiner anderen Frage, verträgst du Beeren in der Regel ganz gut und kommst auch mit Dinkelmehl zurecht? Wenn ja, dann solltest du den Scones unbedingt eine Chance geben! Gesüßt wird ja ausschliesslich mit fructosefreiem Reissirup, den Zucker zum Sprenkeln der Kruste lässt du einfach weg. Dann sollte die Menge an Fructose pro Scone verträglich bleiben. Außer, du hattest vor alle 6 auf einmal zu vernaschen, dann könnte es eng werden! 😉 Hier macht’s wie immer die Menge.
Meld dich falls du weitere Fragen hast! Liebe Grüße, Deniz
habe-ich-selbstgemacht says
Liebe Deniz!
Ich bin gerade über deinen schönen Blog gestolpert. Und da ich selber einer Fructosemalabsorbation gepaart mit einer Lactoseunverträglichkeit sowie Kohlehydratmalabsorbation freue ich mich über deine Seite und die kreativen Ideen!
Die Scones sehen zum Anbeißen aus!
Liebe Grüße, Julia
Deniz says
Meine liebe Julia, einen riesen Dank für eine zauberhaften Worte! Lass mich unbedingt wissen, wie dir meine Rezepte bekommen und ob du vielleicht sogar Verbesserungsideen hast. Eine Kohlenhydratmalabsorption ist natürlich auch eine Herausforderung. Hast du da die gleichen Symptome wie bei einer Fructosemalabsorption? Ist du gar keine Kohlenhydrate oder nur noch bestimmte? Ich bin tatsächlich seit ein paar Wochen dabei die Kohlenhydrate in meiner täglichen Diät zu reduzieren und muss sagen, dass es mir aktuell sehr gut tut. So richtig den „hang“ hab ich allerdings noch nicht. Die Versuchungen an Sushi und Reisbandnudelsuppen sind in Berlin einfach viel Zu gross
Liebe Grüße, Deniz