

Jedes Mal wenn ich meinen Browser öffne blicke ich dabei auf ungefähr 20 noch geöffnete Tabs, gefüllt mit künstlerisch geschriebenen Blog-Einträgen oder atemberaubenden Rezepten. Rezepten, die ich nicht nur selber testen möchte, sondern mit den ich spielen, sie immer und immer wieder auf neue Art und Weise zubereiten möchte, so lange bis sie es wert sind hier mit euch geteilt zu werden. Im Grunde denke ich an nichts anderes als Kochen, Essen und neu entdeckte Zutaten. Dann wieder werfe ich einen Blick auf meinen Wochenplan, suche nach ein paar freien Stunden um all das vorgenommene zu verwirklichen, kann bloß seufzen und mach mich wieder an die Dinge, die während der Woche liegen geblieben sind. Denn, so etwas wie einen freien Tag gibt es in meiner aktuellen Zeitplanung nicht. Jeder Tag ist durch Arbeit bestimmt. Mit Arbeit meine ich, für andere Menschen arbeiten, Dinge tun, die für einen persönlich zu nichts führen, an denen man nicht mit Blut und Schweiß hängt, bei denen man nicht freiwillig die Nacht durch arbeitet um sie endlich stolz der Welt präsentieren zu können….

Das Schöne ist, manchmal ergeben sich die Dinge quasi von selbst, wenn man nur geduldig ist. Im Laufe meiner gluten-freien Zeit habe ich doch noch meinen Milchprodukte-Konsum reduziert, und zwar ganz unbewusst. Wie das? Auf merkwürdige Art und Weise haben sich meine Geschmacksknospen verändert. Der Cafe Latte schmeckte auf einmal nicht mehr so gut wie bisher. Auch der Käse im Salat wurde mir zuviel. Kuhmilch, Kuhjoghurt, Kuhkäse, all das hinterließ mehr und mehr einen komischen Nachgeschmack. Statt durch die Mahlzeit neue Energie zu gewinnen, fühlte ich mich schlapp und unausgeglichen. Somit trinke ich mittlerweile nicht mehr nur meinen Kaffee schwarz, sondern beginne meinen Tag allgemein mit einem Milchprodukte-freiem Frühstück. Ich bin immer noch Käse-, Kefir und Joghurt-Liebhaber durch und durch. Ich würde einer Käseplatte mit französischem Käse niemals widerstehen können (Wer könnte das schon?). Da solche Köstlichkeiten in Istanbul aber sowieso rar sind, genieße ich stattdessen bevorzugt Milchprodukte von Ziege, Büffel und Schaf, aber eben in Maßen. Ich weiß nicht ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Umstellung auf gluten-freie Ernährung und der Abneigung gegenüber Kuhmilchprodukten. Vielleicht kann mein Körper auch einfach nur besser kommunizieren was gut für mich ist und was nicht, seitdem ich Schluss ist mit dem fiesen Weizenzeugs.




