Dieses Jahr ist irgendwie alles anders. Letzten Dezember bin ich mit zwei guten Freunden durch Kenia gereist und irgendwie ist die Weihnachtszeit komplett an mir vorbeigerauscht. Dieses Jahr hab ich sogar schon Kekse gebacken und es ist gerade mal Anfang Dezember. Das hört sich wirklich so gar nicht nach mir an. 😀
Und mit den Keksen nicht genug, dieses Jahr hab ich sogar ein kleines Weihnachtsspezial für dich vorbereitet: Ein 3-Gänge Weihnachtsmenü für “picky eater” – fructosearm, glutenfrei und vegetarisch, sogar fast vegan. Warum? Damit alle glücklich und satt durch die Feiertage kommen, egal ob mit freiwilligen oder unfreiwilligen Ernährungsvorlieben. Und ein bisschen Käse und Fenchelsalami kann man ja jeder Zeit noch ergänzen. Teil 1 des Menüs präsentiere ich dir heute: eine bunte Vorspeisenplatte aus Wintergemüse und allem, was das Feinkostherz begehrt. Der Hauptgang und das Dessert folgen in den nächsten Tagen. Viel Spaß bei den Feiertagsvorbereitungen!
Warum Mezze der perfekte Start für ein gelungenes Dinner sind
Vor kurzem erst hatte ich eine sehr intensive Diskussion über das Thema “Essen teilen”. Und boy, ich kann dir sagen, es ist wild zugegangen und am Ende gab es definitiv kein klares Ergebnis 😀 Während Partei “Ich für mich” gerne den Überblick behält, gern einen vollgepackten Teller für sich hat und das beste Stück darauf bis zum Schluss aufhebt, gehöre ich definitiv zur Partei “Alles für alle”.
Mezze sind für mich der Inbegriff von Geselligkeit. Viele kleine Schüsseln, viele verschiedene Köstlichkeiten, immer neue Kombinationen, die man neu für sich entdeckt oder neugierig beim Tischnachbarn abschaut. Hier ist nicht jeder mit sich, seinen Tischmanieren und seinem Essen beschäftigt, mit einer bunten Vorspeisenplatte ist man konstant in der Interaktion und im Gespräch. Jedes noch so steife Essen lässt sich damit aufbrechen. Und eigentlich ist es doch schon fast etwas romantisch, wenn es am Ende darum geht, wer denn den letzten Bissen vom Pastinaken-Hummus vom Teller wegwischen darf oder sich über die letzte Gabel voll geröstete Tomaten freuen darf. Oder nicht?
Die perfekte Vorspeisenplatte für Weihnachten
Die perfekte Vorspeisenplatte ist immer ein Mix aus den verschiedenen Geschmacksrichtungen. Achte darauf, dass von allen etwas dabei ist. So wird es nicht langweilig und keines der Geschmäcker bekommt zu viel Gewicht. Süß und Sauer sind genauso wichtig wie salzig, scharf und herzhaft, auch wenn du vielleicht selber nichts süßes isst.
Jeder nimmt das Brot, das er mag und verträgt. Zum Beispiel warmes Pita-Brot, Baguette, Nacho-Chips oder diese glutenfreien LowCarb Brötchen.
Und damit jeder Gast fündig und glücklich wird, hier noch ein paar weitere Ideen für die weihnachtliche Vorspeisenplatte:
- Ein Tacken Schärfe: Joghurt mit Chiliöl
- Herzhaftes Umami: Fenchelsalami, Pastrami oder Parmesan
- Die vegetarische Umami-Bombe: Geröstete Tomaten (s. Bild) aus meinem Buch “Und was isst du dann?”
- Für etwas Süße: Gebrannte Mandeln oder Trockenfrüchte (Aprikosen oder Feigen werden von FI-Betroffenen in Minimengen auch vertragen)
- Innere Wärme: Gegrillter Halloumi oder noch warmes Knoblauchöl zum Dippen (und der pochierte Knoblauch für die nicht intoleranten Gäste)
- Ein Hauch Säure: Zitronen-Vinaigrette, Blutorange oder Grapefruit, beides passt auch super zu einem grünen Salat
- Was Frisches: Tiefgrüner Salat aus Spinat, Ruccola oder Feldsalat, kombiniert mit frischen Kräutern, wie Petersilie, Minze oder Koriander
Was sind deine Lieblinge und Tipps für die perfekte Vorspeisenplatte?
Kräuterbutter mal anders: Ingwer-Gewürzbutter
Zutaten:
1 TL Koriandersamen
1 TL ganzer Cumin
1⁄2 TL Fenchelsamen
1 Hand voll frischer Kräuter, z. B.: glatte Petersilie, Basilikum, Koriander
10 g frischer Ingwer (etwa ein 3 cm großes Stück)
200 g weiche Butter
1⁄2 TL Himalayasalz
1⁄2 TL Pfeffer
Koriander-, Cumin- und Fenchelsamen in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Die frischen Kräuter waschen, trocken tupfen und fein hacken. Den Ingwer fein Reiben. In einer Schüssel Butter, geröstete Gewürze, Kräuter, Ingwer, sowieso Salz und Pfeffer miteinander vermengen. In einem Stück Backpapier zu einer Rolle drehen und die Enden einschlagen. Die Ingwer-Gewürzbutter mindestens 30 Minuten, oder besser über Nacht, im Kühlschrank ruhen lassen.
Butter kurz vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen und zu frischem Brot deiner Wahl servieren.
Süßes Pastinaken-Hummus
Pastinake ist von Natur aus und passt den fruchtigen gerösteten Tomaten und herzhafter Salami.Das Rezept stammt ursprünglich aus meinem ersten Kochbuch Fructopia, erschienen im Trias Verlag
Zutaten:
300 g Pastinaken
2 EL Olivenöl
1 TL gemahlener Cumin
1 TL Koriandersamen
1/2 TL Himalayasalz
Ca. 100 ml Wasser ein bisschen mehr ist auch ok
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer und Zitronensaft zum Abschmecken
Pastinaken schälen und grob würfeln. Mit Öl, Cumin, Koriander, Salz und Wasser in einen Topf geben. Bei mittlerer Hitze für etw 10 Minuten köcheln lassen bis sie weich sind.
Pastinaken kurz abkühlen lassen, dann mit einem Stabmixer pürieren. Das übrige Öl dazugeben und so lange pürieren bis der Pastinaken-Hummus eine cremig-fluffige Konsistenz hat. Gegebenenfalls etwas Wasser hinzufügen. Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und ein paar Tropfen Zitronensaft abschmecken.
Gerösteter Wirsing mit Parmesan und Vinaigrette
Zutaten:
1 kleiner Kopf Wirsing*
100 ml Olivenöl
Saft 1 Zitrone
1 gehäufter EL mittelscharfer Senf
1/2 TL Himalayasalz
1/2 Hand voll geriebener Parmesan
Den Ofen auf 200° C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Den Wirsing in vier Teile aufschneiden. Dabei den Wirsing nicht komplett durchteilen, sondern nur soweit, dass er sich wie eine Blume auffächert. Jedes Viertel von außen mit einem Zahnstocher durchstechen. So fällt der Wirsing beim Backen nicht auseinander.
In einer Schale Olivenöl, Zitronensaft, Senf und Salz gut miteinander verrühren. Den Parmesan über dem Wirsing streuen. Die Hälfte der Vinaigrette in und auf dem Wirsing verteilen. Die restliche Vinaigrette zum Servieren aufbewahren. Den Wirsing je nach Größe für 15-25 Minuten im Ofen rösten. Die äußeren Blätter rösten schnell an, innen sollte der Wirsing jedoch al dente sein.
Den Wirsing aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und schwarze Blätter eventuell entfernen. Mit der restlichen Vinaigrette beträufeln und servieren
*Falls du auch den Hauptgang zubereitest, entferne die äußeren vier Blätter und heb sie dafür auf.
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