Blogger sind eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft. Man schiebt sich Instagram Kommentare hin- und her, retweetet fleissig, stöbert auf dem Blog des anderen und „kennt“ die gleichen Leute. Manchmal schreibt man sich sogar Mails, interviewt sich gegenseitig und wenn man richtig dicke ist sich, trifft man sich sogar zum Lunch. Irgendwie absurd. Eigentlich aber auch ziemlich genial. Während mir echten Leben keine Fructoseintoleranz-Verbündete im Freundeskreis vergönnt ist, verbünden ich mich eben online. So wie Du mir Deine Fragen stellt, stell ich meine an Steph, Melissa, Sonja oder eben Colleen.
Auch Colleen hat eine lange Reise mit vielen Höhen und vor allem Tiefen hinter sich. Zahlreiche Operationen, Schilddrüsen-Fehlfunktion, Hashimoto-Syndrom und Reizdarm, sind nur ein Teil ihres Leidensweges. Irgendwann hatte Colleen es gehörig satt, sich miserabel zu fühlen und seitdem konzentriert sie sich voll und ganz auf ihre eigene Heilung und die ihrer Klienten. Sie ist zertifizierte Ernährungsberaterin und Expertin für alles rund um den FODMAP-Ansatz, bloggt auf FODMAPLife.com Rezepte und steht mit Rat und Tat zur Seite. Mit mehr als 42.000 Fans auf Facebook hat Sie außerdem über die Jahre eine der größten Communities für die Themen Nahrungsmittelintoleranzen, Reizdarm, Zöliakie, Hashimoto-Syndrom und Morbus Chron aufgebaut.
Wenn Colleen also schreibt, „Lust auf eine kleine Challenge, Deniz?“ muss ich nicht lange überlegen. Und so haben wir uns statt auf einen Kaffee zum Wettkochen verabredet. Jeder für sich auf seinem eigenen Kontinent …


Die Schuldigen: Schwarzes Tahini und Kokosmus. Die Opfer: zwei kaputte Küchenmaschinen in weniger als sieben Tagen, wovon eine leider noch nicht mal meine war.
Sind wir wirklich schon mit einem Fuß im Oktober? So still wie es den ganzen Sommer über auf Fructopia war, kann das eigentlich nur eines bedeuten:
Die Zeichen stehen in Istanbul schon fast nicht mehr nur auf Frühling, sondern alles bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit gen Sommer. Die Sonne, die im Süden bereits zum Baden ins Meer lockt, lassen wir uns hier in Istanbul in Form von süß-prallen Erdbeeren auf der Zunge zergehen. Und die Frühlingsschauer, die die Schwarzmeerregion in eine sattgrüne Märchenwelt verwandeln, lassen unsere Wochenmärkte vor taufrischen Kräutern und kuriosem Wildgemüse überquellen. Sich auf dem Wochenmarkt beim Kauf zurückzuhalten wäre fast schon eine Beleidigung an die Fruchtbarkeit dieses Landes. Ich bin freiwillig ganz vorne mit dabei mich dankbar zu zeigen, und so stapeln sich jede Woche büschelweise Petersilie, Minze, Dill, Thymian und Basilikum in unserer Küche. In Sachen Kräuterverwertung heißt es folglich dranbleiben, und trotzdem, manchmal kommen wir einfach nicht mit dem Essen hinterher, bevor die zarten Pflänzchen ihre Köpfe hängen lassen. Die Strategie bei diesem Salat war also, auf bekanntes Grünzeug verzichten und stattdessen bol bol (türkisch für „in rauen Mengen“) Kräuter untermischen. Nicht nur eine kleine Augenweide, auch ein Feuerwerk für die Geschmacksknospen. Diesen Salat esse ich ohne zu murren auch mal zwei Tage in Folge….





