Blogger sind eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft. Man schiebt sich Instagram Kommentare hin- und her, retweetet fleissig, stöbert auf dem Blog des anderen und „kennt“ die gleichen Leute. Manchmal schreibt man sich sogar Mails, interviewt sich gegenseitig und wenn man richtig dicke ist sich, trifft man sich sogar zum Lunch. Irgendwie absurd. Eigentlich aber auch ziemlich genial. Während mir echten Leben keine Fructoseintoleranz-Verbündete im Freundeskreis vergönnt ist, verbünden ich mich eben online. So wie Du mir Deine Fragen stellt, stell ich meine an Steph, Melissa, Sonja oder eben Colleen.
Auch Colleen hat eine lange Reise mit vielen Höhen und vor allem Tiefen hinter sich. Zahlreiche Operationen, Schilddrüsen-Fehlfunktion, Hashimoto-Syndrom und Reizdarm, sind nur ein Teil ihres Leidensweges. Irgendwann hatte Colleen es gehörig satt, sich miserabel zu fühlen und seitdem konzentriert sie sich voll und ganz auf ihre eigene Heilung und die ihrer Klienten. Sie ist zertifizierte Ernährungsberaterin und Expertin für alles rund um den FODMAP-Ansatz, bloggt auf FODMAPLife.com Rezepte und steht mit Rat und Tat zur Seite. Mit mehr als 42.000 Fans auf Facebook hat Sie außerdem über die Jahre eine der größten Communities für die Themen Nahrungsmittelintoleranzen, Reizdarm, Zöliakie, Hashimoto-Syndrom und Morbus Chron aufgebaut.
Wenn Colleen also schreibt, „Lust auf eine kleine Challenge, Deniz?“ muss ich nicht lange überlegen. Und so haben wir uns statt auf einen Kaffee zum Wettkochen verabredet. Jeder für sich auf seinem eigenen Kontinent
Die Aufgabe: Colleen gab mir fünf ihrer Lieblingszutaten, die ich dann nach eigenem Gusto zu einem FODMAP-armen Gericht verarbeite, in der Hoffnung, dass es ihr und ihren Lesern gefällt. Colleen knöpfte sich im Gegenzug fünf von mir ausgewählte Zutaten vor: Süßkartoffel, Spinat, Hartkäse und frische Kräuter, wie Minze und Koriander. Heute ist der Tag der Auflösung und ich kann es kaum erwarten zu sehen, was Colleen daraus gemacht hat. Was hättest Du aus Süßkartoffel, Spinat, Käse und Kräutern gezaubert?
Kommen wir zu meiner eigenen Tagesaufgabe: Tomaten, Fisch, Olivenöl, Spinat und Feta. Leichter hätte die Challenge fast nicht sein können. Am liebsten wäre ich direkt runter zum Bosporus gerannt und hätte mir den nächsten Fisch geschnappt. Wenn wir Türken etwas können, dann Tomaten, Fisch, Feta und Olivenöl zubereiten. Am liebsten alles frisch vom Grill, ohne deftige Soßen, dafür mit Olivenöl und Zitrone. Oder waren das doch die Griechen? Wie auch immer, mehr als diese paar Zutaten braucht man nicht zum glücklich sein.
Im letzten Moment hab ich die Pferde jedoch zurückgepfiffen. Nicht jeder hat fangfrischen Fisch in greifbarer Nähe. Also nochmal zurück ans Zutatenregal und scharf nachgedacht. Statt eines aufwendigen Dinners, sollte es alltagstauglich, schnell zubereitet, aber trotzdem ausgefallen sein. Etwas Kleines zum Daraufstürzen eben. 🙂
Die Lösung: Sandwich-Zeit!
Es geht doch nichts über ein leckeres Sandwich mit saftigem Belag. Ein paar türkische Haselnüsse für den notwendigen Crunch dazu und schon schicke ich ein Sandwich Türkischer Art für mich in das Rennen. Wenn Du Dich fragst, was an Haselnüssen so besonders türkisches sein soll, dann wusstest Du wahrscheinlich noch nicht, dass die Türkei Haselnuss-Exporteur Nr 1 ist, oder? Knapp 80 % der weltweiten Haselnussernte stammen aus der Türkei. Ohne, würde die Zuckeressende Weltbevölkerung unmittelbar in einer gewaltigen Nutella-Depression versinken. 😀
Aber zurück zu unserem Sandwich: Saftige Makrelen-Haselnuss-Creme auf Spinat und glutenfreiem Brot, dazu ein Feta-Tomaten-Thymian-Salat mit fruchtigem Olivenöl. Hört sich gut an? Schmeckt auch so! 🙂 Jetzt fehlt nur Colleens-Urteil zu meiner fructosearmen Kreation und ihre eigene eigenes Rezept. Also Colleen, zeig her das Ding! 🙂
Rezept: Sandwich mit Makrelen-Haselnuss-Creme und fruchtigem Tomaten-Feta-Salat (FODMAP-arm, fructosearm)
Du hast kein Knoblauchöl auf Lager? Kein Problem, stell ganz einfach dein eigenes her: Erhitze 1-2 geschälte und in Scheiben geschnittene Knoblauchzehen in etwas Olivenöl. Sobald der Knoblauch anfängt Blasen zu werfen, nimm den Topf vom Herd und lass das Öl ein paar Minuten ziehen. Siebe den Knoblauch aus und fertig ist dein fructosearmes Knoblauchöl.
Was Du brauchst:
Sandwich mit Makrelen-Haselnuss-Creme
100 g geschälte Haselnüsse
1 Hand voll frische Petersilie
2 Dosen Makrelenfilets (ca. 300-400 g)
2 EL Knoblauchöl
2-3 EL weiche Butter
2-3 EL Zitronensaft
1 kräftige Prise Meersalz
1 kräftige Prise Pfeffer
Chili-Flocken, optional
Cumin, optional
2 Scheiben Brot nach Wahl (Dinkel-Sauerteig oder glutenfreies Brot mag ich am liebsten)
1 Hand voll Baby-Spinat, gewaschen
Tomaten-Feta-Salat
4 Kirschtomaten
ca. 50 g Feta
1 EL fruchtiges Olivenöl
Meersalz
frischer oder getrockneter Thymian
In einer beschichteten Pfanne, die geschälten Haselnüsse für 3-4 Minuten auf mittlerer Hitze leicht toasten. Dabei regelmässig rühren, damit nichts anbrennt. Die Haselnüsse etwa abkühlen lassen und mit der Hand oder der Küchenmaschine grob hacken. Die Petersilie waschen und ebenfalls hacken.
Für die Creme, die Makrelenfilets abtropfen lassen und zusammen mit Knoblauchöl, Butter, Zitronensaft, etwas Meersalz und Pfeffer in der Küchenmaschine zu einer weichen Creme verarbeiten. Zum Schluss gehackte Petersilie und Haselnüsse dazu geben und alles gut vermischen. Mit Salz, Pfeffer, Chili, Cumin und Zitrone abschmecken. Creme entweder sofort weiterverarbeiten oder im Kühlschrank ziehen lassen.
Für den Beilagensalat, Tomaten vierteln und den Feta in Würfel schneiden. Olivenöl, Meersalz und Thymian darüber geben und servieren.
Die Brotscheiben, je nach Geschmack, mit etwas Knoblauch- oder Olivenöl einreiben und kurz toasten. Mit reichlich Spinat und Makrelen-Haselnuss-Creme belegen und zu einem Sandwich stapeln. Zusammen mit dem Tomaten-Feta-Salat servieren und genießen!
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