Wir sind in Istanbul! Die Stadt, die wir für die nächsten sechs bis wer weiß wieviele Monate unser Zuhause nennen werden. Noch wissen wir nicht was uns hier erwarten wird, aber wer will das eigentlich auch alles so genau im Vorhinein wissen? Heute Morgen wurden wir zumindest erstmal nur mit einer Menge Regen begrüßt. Genau das richtige, um sich in die gemütliche Küche zurückzuziehen und etwas leckeres zu zaubern.
Bevor ich euch bald nur noch mit türkisch angehauchten Rezepten beglücken werden, hier erstmal ein Gericht, was wohl überall auf der Welt an einem grauen Februar Tag gut tut und von innen wärmt. ViP Gast heute: Zimt. Ich muss gestehen, ich war nie ein großer Zimtfan. Aber auch bei Zimt kommt es wohl wieder auf die bekannte Qualität an. Mittlerweile verstehe ich warum mir die meisten industriell weiterverarbeiteten Lebensmittel, die mit Zimt „verfeinert“ waren nicht geschmeckt haben: Der Zimt schmeckt in solchen Produkten fast immer viel zu intensiv und künstlich. Seitdem ich aber auf so viele geschmacksintensive Gemüsesorten beim Kochen verzichten muss, haben Gewürze wie Zimt einen ganz neuen Stellenwert in meinem Köchinnen Herz eingenommen. Und wenn ich schon weniger Geld für Gemüse ausgebe, warum sollte ich das Geld dann nicht in qualitativ hochwerte Gewürze stecken? Wie alle Gewürze hat auch Zimt besondere Eigenschaften. Nicht nur, dass es einem ein wohlig warmes Gefühl bereitet, Zimt wirkt außerdem entzündungshemmend und löst Spannungen im Verdauungstrakt. Hallo Zimt, schön, dass Du deinen Weg endlich in meine Küche gefunden hast.
Die Inspiration für das heutige Rezept habe ich auf dem Blog Katie at the kitchen door gefunden. Nicht nur Katie’s Rezepte, auch ihre Fotos sind ein Traum. Inspiration auf allen Ebenen. Und wer kann sich bitte einem Gericht, das sich Zimt-Butter-Hühnchen mit Mandeln und Bulgur nennt, widerstehen? (*kleine Randnotiz: Ich habe dieses Rezept getestet, bevor ich angefangen habe mich gluten frei zu ernähren) Wie immer, hab ich auch dieses Rezept etwas abgewandelt und auf meine Fruktose-Verträglichkeit abgestimmt. Das schöne an diesem Rezept ist, dass das Gericht eine leichte Knoblauchnote bekommt, der Knoblauch aber vor der Fertigstellung wieder rausgenommen wird. Dadurch wird das Ganze noch einen ticken besser verträglich. Statt des Knoblauchs könnt ihr auch Zwiebeln verwenden, so ist es im ursprünglichen Rezept vorgesehen, aber um den orientalischen touch zu verstärken und weil ich Zwiebeln wirklich gar nicht vertrage, ziehe ich persönliche immer Knoblauch vor. Zum Schluss könnt ihr noch Granatapfelkerne über das Ganze streuen. Definitiv eine leckere Kombination. Ich hatte leider keinen Granatapfel zur Hand. Daher habe ich zum Schluss ein bisschen frische Petersilie und Minze gehackt und unter den Bulgur gemischt.
Rezept: Fruktosearmes Zimt-Butter-Hühnchen (für zwei Portionen)
300 g Bio-Hühnchenbrust
10 ganze Pfefferkörner
1 Zimtstange
1 Knoblauchzehe in Scheiben geschnitten
120 g Bulgur, im Originalrezept wird Bulgur verwendet, nehmt Quinoa oder Hirse für eine gluten freie Version
1/4 Teelöffel Salz
1 gutes Stück Butter ca. 50g (je nach gewünschtem Buttergeschmack)
1/2-1 Teelöffel Zimtpulver (je nach Intensität der Sorte)
Prise Cayenne Pfeffer
1 Hand voll ganze Mandeln
Kerne von 1/2 Granatapfel
Die Hühnerbrust zusammen mit den Pfefferkörnern, den Knoblauch und der Zimtstange in in einen Topf geben. Mit Wasser auffüllen, sodass das Hühnchen knapp mit Wasser bedeck ist. Alles für drei Minuten zum Kochen bringen und anschließend von der Herdplatte nehmen. Abgedeckt für 15 Minuten ziehen lassen. Bevor ihr das Hühnchen aus dem Sud nehmt, überprüft ob es komplett durchgegart ist. Notfalls noch ein paar Minuten länger ziehen lassen. Das fertig gegarte Hühnchen in Mundgerechte Stücke teilen und bei Seite stellen.
Den Bulgur, Quinoa oder Hirse nach Packungsanleitung kochen. Falls keine Kochanleitung vorhanden ist, bringt in einem Topf ca. 120 ml Wasser mit einer Prise Salz zum kochen. Gebt den Bulgur, Quinoa oder Hirse hinzu, nehmt den Topf von der Platte und lasst ihn 15 Minuten lang ziehen, bis das Wasser vollständig aufgenommen wurde. Zum Schluss mit einer Gabel auflockern.
In einer beschichteten Pfanne ohne Fett die Mandeln für 3-4 Minuten lang leicht anrösten. Bei mittlerer Hitze die Butter einer beschichteten Pfanne erhitzen bis sie anfängt Blasen zu werfen und eine goldbraune Farbe annimt. Mit einem Holzlöffel das Zimtpulver und den Cayenne Pfeffer gut unterrühren. Das Hühnchen und die Mandeln hinzugeben. Unter Rühren für 3-4 Minuten braten bis sich die Zimtbutter gleichmäßig über alles verteilt hat und das Hühnchen leicht knusprig angebraten ist. Dann den Bulgur, Quinoa oder Hirse unterrühren und von der Platte nehmen. Zum Schluss mit Granatapfelkernen oder gehackter Minze garnieren….