Bist du der Grillmeister deines Blocks und zauberst nicht nur 1A Geröstetes, sondern auch die passenden Dips, die man ruck zuck mit einem guten Stück Brot vom Teller wischt? Oder liebst du üppig beladene Sandwiches bei denen sich das Brot so schön mit köstlicher Soße vollsaugt? Vielleicht hast du auch einfach nur genauso viel Knast wie ich, nachdem du diese Zeilen gelesen hast … Wenn du dich zuvor noch nie an hausgemachte Dinkel-Focaccia herangetraut hast, ist das genau dein Rezept. Im Hause Fructopia ist sie regelmäßiger Rettungsanker. Insbesondere dann, wenn viele Menschen, Dips oder Fast Food Gelüste im Spiel sind.
Dafür musst du nicht mal viel tun. Klar, wie jeder gute Hefeteig braucht auch Focacciateig ein bisschen Zeit zum gehen. Alles andere ist kaum der Rede wert. Meine Lieblingstoppings sind gooey Mozzarella, etwas Hartkäse, Rosmarin und ein paar getrockneten Tomaten (s. Notiz unten). Abgerundet durch Öl. Nicht irgendeinem, sondern jenem Öl, in dem die Tomaten eingelegt sind. Das Kräuteröl ist der heimliche Star dieses Rezepts und vollgepumpt mit Aroma.
Natürlich kannst du die Dinkel-Focaccia auch ganz nach Geschmack variieren. Auf meiner Probierliste stehen Pecorino und Salami, Oliven und frische Kirschtomaten, sowie eine verträgliche Variante dieses Italo-Orient-Konglomerats: Fluffige Focaccia gebacken mit würziger Shakshuka Soße und Ei! Lecker! Falls du die Focaccia für Sandwiches nutzt, probiers doch mit Meersalz und Schwarzkümmel, für einen Touch von Fladenbrot.
Dinkel-Focaccia (weizenfrei, fructosearm)
Getrocknete Tomaten: Laut FODMAP Monash App sind 2 sonnengetrocknete Tomaten pro Portion verträglich. Ich verteile 5-8 Stück auf die gesamte Dinkel-Focaccia, die locker für vier ausgehungerte Menschen reicht. Selbst wenn man 1/4 der Focaccia isst, kommt man so auf maximal 2 Stück Tomaten. Mit mehr getrockneten Tomaten schmeckt sie sogar noch besser. Falls du dich bisher noch nicht an Tomaten ran getraut hast, kann ich dir nur sagen, es lohnt sich! Nein warte, ich meinte natürlich es ist #lifechanging. 🙂 Spaß beiseite, diese winzigen Umamibomben sind in der Tat unersetzlich.
Dinkelmehl: Ich mache die Focaccia jedes Mal mit alternierenden Dinkelmehltypen und Anteilen, je nachdem, was ich gerade Zuhause habe. Bisher hat es immer geschmeckt. Nur von einer reinen Vollkornmischung würde ich abraten, damit die Focaccia schön fluffig bleibt.
Für 4 Portionen
Teig
300 g Dinkelmehl 1050
200 g Dinkelmehl 630
1 TL g Himalayasalz
10 g Frischhefe
400 g Wasser (Raumtemperatur)
Belag
1 Mozzarella
1 Hand voll Emmentaler, Parmesan oder anderer Hartkäse
mind. 5-8 Scheiben getrocknete Tomaten
50 ml Gewürzöl von den getrockneten Tomate, Oliven- oder Knoblauchöl
1 Zweig frischer Rosmarin
Meersalz
Zubereitung
Mehl und Salz in einer Schüssel miteinander vermengen. Die Hefe dazu bröseln. Nach und nach das Wasser dazugeben und den Teig auf höchster Stufe für 6 Minuten durchkneten. Der Teig sollte nach und nach immer geschmeidiger und fester werden. Am Ende löst er sich von der Schüssel und formt sich zu einer Teigkugel. Dann hast du das Gluten im Mehl vollständig aktiviert.
Die Schüssel mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken und für 12-24 Stunden im Kühlschrank gehen lassen. Oder, falls du noch am selben Tag backen möchtest, für etwa 2-3 Stunden an einen warmen Ort stellen. Sobald es mit dem backen losgehen kann, heiz den Ofen auf 250° C vor.
Mozzarella in kleine Würfel schneiden und den Hartkäse grob reiben. Die getrockneten Tomaten in feinen Streifen schneiden. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Versuch nun den Teig mit 10 Fingerspitzen gleichmäßig und über das gesamte Blech zu verteilen. Gib das Öl auf den Teig und massier es in den Teig. Steu den Käse, die getrocknete Tomaten und den Rosmarin über den Teig und drück die Zutaten leicht an. Mit etwas Meersalz bestreuen und für 20-25 Minuten goldbraun backen. Am besten sofort servieren. Falls du die Dinkel-Focaccia erst später servieren möchtest, deck sie mit einem sauberen Trockentuch ab sobald du sie aus dem Ofen nimmst. So trocknet sie nicht so schnell aus.
Vanessa says
Hallo Deniz,
ich bin gestern auf deinen Blog aufmerksam geworden und bin begeistert. Vor einem halben Jahr habe ich erfahren, dass ich eine Fructose Malabsorption habe. Seitdem teste ich immer wieder rum, mit mindergroßen Erfolg aber hier finde ich einige Tipps und Tricks, die mich neu motivieren. Ich habe gelesen, dass du zusätzlich entschieden hast, auf Gluten zu verzichten und dich danach besser gefühlt hast. Ich habe mich – vor allem nach dem Lesen deiner Rezepte – in den Supermarkt bewegt und Zutaten für allerlei Rezepte besorgt. Hier nun meine eigentliche Frage: Viele Rezepte, wie dieses hier, beinhalten Dinkel. Dies ist jedoch nicht glutenfrei, oder? Daher wollte ich mich mal erkundigen, warum du dieses Mehl isst? Ist es besser verträglich als Weizen oder Roggen? Oder sollte ich in der Karenzzeit lieber darauf verzichten? Wie sind da deine Erfahrungen? Ich will es einfach nochmal probieren und es dieses Mal möglichst richtig angehen. Das ganze versuche ich ohne Ernährungsberater.
Toller Blog und vielen Dank für all die Tipps und Tricks (besonders habe ich mich über die Idee der fruktosefreien Gummibärchen von Frusano gefreut) haha
Liebe Grüße
Vanessa
Deniz says
Liebe Vanessa, schön, dass du schreibst! Leider ist deine Frage total untergekommen, aber hier endlich die Antwort Richtig, Dinkel ist nicht glutenfrei, in der Regel jedoch wesentlich besser verträglich als Weizen und Roggen. Ich ernähre mich im Alltag zu etwa 95% glutenfrei. Ich bin quasi von Weizen auf Dinkel auf glutenfrei umgestiegen. Falls ich also gelegentlich eine Ausnahme mache, dann nur bei Sauerteigbrot oder selbstgebackenem mit Dinkelmehl. Daher findest du hier auch immer wieder Rezepte mit diesem Mehl. Ich hab festgestellt, dass gelegentlich etwas Dinkel schon in Ordnung ist. Wenn ich es jedoch übertreibe bekomm ich direkt wieder einen Blähbauch 🙁 In der Karenzphase (vor 8 Jahren!) hab ich tatsächlich noch Weizen gegessen. Das würd ich heute jedoch anders machen. Wie geht es dir denn aktuell mit der Umstellung? Wie kommst du zurecht?
Liebe Grüße, Deniz
p.s. der Tipp mit den Gummibärchen ist nobelpreisverdächtig, oder? 😉