Damals, als ich noch alles willkürlich und ohne Bedenken in mich rein geschaufelt habe, war Frühstück für mich hauptsächlich etwas für die Tage an denen man nach einer Alkohol reichen Nacht mit einem Kater aufwacht und ganz dringend etwas zu essen braucht, damit der Magen sich normalisieren kann. In den meisten Fällen hab ich das Frühstück übersprungen um mich Mittags umso gieriger auf eine ordentliche Portion Pasta, Pizza oder was auch immer zu stürzen. In den seltenen Gelegenheiten in dem ich meinen Magen mit Frühstück beglückt habe, musste er sich meist mit einem belegten Brötchen oder Croissant vom nächstgelegenen Bäcker begnügen, einem Haufen leerer Kohlenhydrate. Meine Frühstücke am Wochenende waren oft „erfolgreicher“, aber das sind ja nur 2 von 7 Tagen. Eine ausgewogene Frühstücksroutine hat man vergeblich bei mir gesucht.
Spätestens mit der Fructoseintoleranz Diagnose, die all mein Wissen über Ernährung und all meine Essgewohnheiten über den Haufen geworfen hat, war mir klar, dass sich etwas daran ändern muss.
Das wurde mir besonders bewusst, als sich das tägliche Mittagessen mit den Kollegen von einer beliebten Pausenbeschäftigung in ein notwendiges Übel verwandelt hat. Wie sehr weiß man ein solides, selbst ausgewähltes Frühstück erst zu schätzen, wenn man auf einmal Mittags mit knurrendem Magen vor der Menükarten sitzt und einfach nicht weiß was man überhaupt noch essen darf und soll. Mir wurde klar, dass ich mich bei der täglichen Verpflegung nicht darauf verlassen kann, dass die Berliner Mitte-Köche mit Sicherheit etwas leckeres ohne Fructose auf die Mittagskarten packen würden. Frühstück musste her.
Nach der langen Zeit der falschen Ernährung wollte ich meinem Magen zukünftig etwas besseres bieten als erste Mahlzeit des Tages. Nur was? In den letzten drei Jahren habe ich so ziemlich alle Frühstücksvarianten, die ich irgendwie vertrage durchprobiert: verschiedenste selbstgemischte Müslis, Knäckebrotvariationen mit Hütten- oder Ziegenfrischkäse, Avocado und Ei, …. Nichts zu ausgefallenes natürlich. Egal was ich probiert habe, so richtig „funktioniert“ hat alles nicht. Entweder wurde ich nicht satt oder mein Verdauungstrakt wurde dadurch nur noch mehr lahm gelegt. Unangenehm.
Daher freue ich mich insgeheim ziemlich, dass ich endlich mein optimales Frühstücksrezept gefunden habe. An sich ist nichts besonderes dabei und doch freue ich mich jeden Morgen aufs Neue darauf die Zutaten zusammen zu schnippeln. Mein Magen scheint sich ebenfalls darüber zu freuen und stört sich wenig daran, jeden Morgen das Gleiche serviert zu bekommen: eine Banane (nicht zu reif), drei Esslöffel Gold-Leinsamen und eine ordentliche Portion cremigen Naturjoghurt (unter 3,5% Fettanteil kommt mir dabei nichts ins Haus). Das wars schon. Drei Zutaten für eine glückliche Deniz am Morgen. Und ja, mein nüchterner Magen verzeiht es mir tatsächlich, dass ich so ziemlich jeden Morgen eine Banane esse.
Da die braunen (bekannteren) Leinsamen ihre gewünschte Wirkung oft verfehlt haben, bin ich irgendwann auf die goldenen umgestiegen, die mir besser bei der Verdauung helfen. Gold-Leinsamen und Erdmandelflocken wirken bei mir Wunder.
Ich liebe mein Frühstück. Nicht zuletzt, weil die Zutaten ganzjährig verfügbar sind und selbst wenn ich mal nicht alles Zuhause vorrätig habe, kann ich sie schnell noch auf dem Weg zur Arbeit in jedem beliebigen Supermarkt besorgen.
Und jetzt seid ihr an der Reihe! Was steht bei euch morgens auf dem Speiseplan? Hattet ihr ähnliche Probleme eine Frühstücksroutine zu finden?
yousra says
Hallo liebe Deniz,
ja ich habe genau die gleichen Probleme. Bei mir ist es nicht nur zum Frühstückt so sondern allgemein ich weiß nie was ich essen kann;)
Ich werde dein Frühstücks-essen mal ausprobieren und mal schauen wie es mir dabei geht.
Leinsamen haben bei mir nie wirklich gewirkt, mal schauen wie es mit den Gold-Leinsamen lauft.
Liebe Grüße
Yousra
Deniz says
Liebe Yousra,
hast du die Goldleinsamen schon getestet? Alternativ gibt es noch Flohsamenschalen oder Erdmandelflocken. Wenn Du einfach nur etwas sättigendes brauchst, misch doch mal 2-3 EL Chia-Samen mit unter. Die halten pappsatt! 🙂
Ganz liebe Grüße, Deniz
Manuela says
Hallo Deniz,
bin vor kurzem auf deinen Blog gestoßen und total begeisterst.
Ich habe zwei Frühstücksvarianten, die ich nur empfehlen kann:
Entweder lege ich mir am Abend vorher 4 EL zarte Haferflocken, 1 EL geschrotete Leinsamen mit Naturjoghurt (ebenfalls mindestens 3,5% Fett und am liebsten von Demeter, die schmecken einfach megagut) ein und garniere das Ganze am Morgen mit frischen (oder auch TK) Beeren.
Oder ich mache mir am Morgen einen warmen Haferbrei. Dazu die gleiche Menge Haferflocken und Leinsamen, mit einem TL Kakaopulver und 1EL Traubenzucker (oder statt Kakao ist Zimt auch sehr gut) in warme Milch einrühren, solange bis ein cremiger Brei entsteht, von der Platte nehmen und nochmal ca 10 Minuten quellen lassen. Nach Belieben mit oder ohne Beeren genießen.
Frühstück ist bei mir die beste Mahlzeit am Tag, es schmeckt toll und ich habe danach nie irgendwelche Probleme.
Deniz says
Liebe Manuela,
schön, dass Du schreibst! Das hört sich auch richtig lecker an und wenn es dann auch noch so gut bekommt, warum sollte man dann zu etwas anderem greifen! 🙂 Gerade letzten Winter hab ich auch warmen Haferbrei für mich entdeckt. Das ist wirklich Balsam für den Bauch und es wird nie langweilig. Mit Kakao hab ich es noch gar nicht probiert, manchmal fallen einem die einfachsten Dinge nicht ein. Bisher kamen bei mir meist wilde Gewürzmischungen wie Zimt-Kurkuma, oder Anis-Vanille … Kakao wird aber baldigst nachgeholt. 🙂
Liebe Grüße und ich freu mich bald wieder von Dir zu hören! Deniz
Jules says
ich habe eine frage, ich bin leider neu im Club der Fruktoseintolleranten. Deine Rezepte sehen alle wahnsinnig lecker aus und ich wirklich just obsessed wirh fruits. ist denn banane gut verträglich für den anfang?
Deniz says
Hallo liebe Jules! Ich hoffe der Schock war nicht allzu groß, und dass du dich bald zurecht findest und es dir vor allem bald besser geht! 🙂 Ich kann hier nur aus persönlicher Erfahrung sprechen. Ich hab Banane immer gut vertragen. Versuchs am Besten mal mit 1/2 Banane. Am besten kann der Körper Banane Morgens/Mittags verarbeiten und am Besten nicht als „Nachtisch“ essen. Isst man Obst zum Schluss einer Mahlzeit wird es oft zu langsam verdaut und fängt an zu gären. Dadurch bekommt man den typischen Blähbauch 🙁 Meld dich gerne bei weiteren Fragen! Liebste. Deniz
Blondie says
Hallo.Das verstehe ich leider nicht ganz.Bei FI soll Obst danach doch eigentlich besser verträglich sein und wird doch auch so empfohlen.
Deniz says
Liebe Katja, ui, da bist du tatsächlich auf meiner allerersten Blogartikel gestoßen 🙂 Damals stand ich noch ganz am Anfang und musste mich erstmal langsam in das Thema einfuchsen. Heute vertrag ich Obst tatsächlich viel besser – vorausgesetzt ich ernähr mich insgesamt ausgewogen. Wie geht es dir mit deiner Fructoseintoleranz? Liebe Grüße, Deniz