Au Backe. Die Überschrift zu diesem Post ist wohl unmissverständlich. Es ist mal wieder einiges aus dem Lot geraten im Hause Fructopia. Vor einem Jahr etwa schlich sich langsam eine lähmende Müdigkeit in meinen Alltag. Oft fühlte ich mich total erschlagen. Ungefähr so, als ob man mich kurz mal mit dem Gummihammer ausgeknockt hätte. Dazu wurde der Bauchumfang immer größer, ohne dass ich außerordentlich viel mehr oder anders gegessen hätte. Noch immer sind zuckerfrei, fructosearm und weizenfrei meine wichtigsten Mantras. Aber wo zum Teufel kommt dann bitte diese Weizenwampe her?
Erste Bluttests vor einem halben Jahr haben nichts ergeben. Oder vielleicht haben wir nur 1+1 nicht zusammengezählt. Ein halbes Jahr später bin ich nun wieder beim Arzt und so langsam vervollständigt sich das Puzzle. Zur Müdigkeit und zum unproportionalen Bauchumfang kommt ein erhöhter Blutzuckerspiegel und eine unregelmässige Periode. Puh. Aktuell warte ich noch auf die Testergebnisse. Noch ist nichts in Stein gemeißelt. Hoch im Kurs stehen als mögliche Verursacher stehen aktuell eine Insulinresistenz, eine Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto. Klar. Nur Fructose wäre ja auch langweilig.
Wer mich kennt weiß zum Glück, dass schlechte Nachrichten mir fast schon ein bisschen Spaß machen und mir einen ordentlichen Motivationsschub verpassen. Denn eine neue Diagnose heißt, ich darf wieder experimentieren 🙂 So feile ich direkt schon wieder an meiner Ernährung und probiere derzeit ganz neue Dinge aus. Aktuell liegt der Fokus auf LowCarb. Denn, Kohlenhydrate sind einer der wichtigsten Hebel um den Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen.
Ich hab direkt dort angefangen, wo ich die Carbs am meisten vermisse: Bei einem schnellen Frühstück! Die Lösung sind leckere Brötchen für einen glücklichen Bauch, ganz ohne Mehl oder Getreide. Ich bin selber etwas überrascht wie gut das funktioniert. Schnell zusammengerührt sind sie noch dazu und die Konsistenz stellt so manch glutenfreies Supermarktprodukt lässig in den Schatten.
Dank der zwei Hauptzutaten, Leinsamen und Flohsamenschalen, freut sich vor allem auch dein Darm über dieses Rezept.
5 Fakten über Flohsamenschalen:
- Flohsamenschalen bestehen zu etwa 85% aus Ballaststoffen. Ballaststoffe dienen deinen guten Darmbakterien als Futter und regen den Transport im Darm an. Immer häufiger spricht man heute übrigens von Präbiotika, statt wie ursprünglich von Ballaststoffen.
- Flohsamenschalen sind kleine Quellwunder und können das 40-fache ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen.
- Diese Quelleigenschaften können wir uns insbesondere bei glutenfreiem Brot zunutze machen. Die aufgequollenen, etwas schleimigen Flohsamenschalen imitieren das fehlende Gluten und halten Brot und Brötchen perfekt zusammen.
- Durch den Verzehr von Flohsamenschalen erhöht sich das Stuhlvolumen, und die Verdauung wird angeregt (der Verzehr unterstützt ebenfalls bei Verstopfungen). Wichtig: Vor und nach dem Verzehr immer reichlich Wasser trinken.
- Da die Darmflora sich erst an das neue Futter gewöhnen muss, kann es in den ersten Tagen nach der Einnahme zu Blähungen kommen. Gib deinem Körper ein bisschen Zeit. Nach zwei Wochen Eingewöhnungszeit sollten sich die Flatulenzen normalisiert haben.
Viel Spaß mit dem Rezept!
P.s. Falls Du Lust hast mehr zu erfahren, was ich sonst noch für Symptome festgestellt habe, was bei den Tests rausgekommen ist und was ich in dem letzten Jahr für Dinge ausprobiert und getestet habe (Stichwort Laktosefrei, Heilerde, hausgemachte Probiotika,…), hinterlasse mir gerne einen Kommentar. Genug Stoff für einen eigenen Post dazu gibt es allemal.
Glutenfreie, getreidefreie Low Carb Brötchen zum Frühstück
Wie immer ist auch dieses Rezept fructosearm und zuckerfrei. Wichtig ist, dass du vor und nach dem Verzehr dieser LowCarb Brötchen viel Wasser trinkst. Sowohl Leinsamen, wie auch Flohsamenschalen quellen im Magen noch auf und benötigen viel Flüssigkeit. Nur in Kombination mit Wasser kommt der träge Darm richtig in Schwung.
Rezept für 4 kleine Brötchen | 2 Portionen
Zutaten
40 g (4 leicht gehäufte EL) gemahlene Flohsamenschalen
15 g Weinstein Backpulver
12 g (1 gehäufter EL) geschrotete Leinsamen
10 g (1 EL EL) Chiasamen
1 EL gemahlene Mandeln oder Kürbiskerne
1 Prise Himalayasalz
2 Eier
80 g Magerquark
45 g Ziegenfrischkäse
1 EL Olivenöl
1 TL Sesam
Den Ofen auf 200° C Ober-/Unterhitze (180° C Umluft) vorheizen.
Alle trockenen Zutaten in eine Schale geben und gründlich vermischen. Eier, Magerquark, Ziegenfrischkäse und Olivenöl miteinander verquirlen und in die “Mehlmischung” rühren. 10 Minuten quellen lassen.
Den Teig vierteln und gleich große Brötchen formen (etwas überdimensionierte Golfbälle). Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, etwas platt drücken und mit Sesam bestreuen. Den Sesam etwas andrücken. Brötchen in den Ofen geben und für 25 Minuten backen.
Tipp: Die Brötchen sind dank der Leinsamen von Natur aus sehr dunkel. Also bekomm keinen Schreck wenn sie nach 10 Minuten Backzeit schon sehr braun sind.
Brötchen abkühlen lassen und mit Lieblingszutaten belegen. Die Brötchen halten sich ca. 2-3 Tage.
Aristra says
Hi Deniz,
Ich interessiere mich sehr dafür was bei dir noch letztendlich rauskommt und wie du dann weiter machst.
Vielleicht hast du Glück und mit einer Ernährungsumstellung, auf die du dich wohl schon ein wenig freust ;-), kommt alles wieder ins Lot.
Selbst bin ich von FM und LI betroffen und habe immer mal wieder „Problemchen“.
Jedenfalls freue ich mich immer über neue Posts von dir!
Viele Grüße, Aristra
Deniz says
Liebste Aristra, danke für deine aufbauenden Worte! Es sind natürlich immer gemischte Gefühle bei solchen Veränderungen am Werk, grundsätzlich nehm ich jedoch gerne neue Herausforderungen an 🙂 Ein paar der Änderungen, die ich gemacht habe, scheinen schonmal zu wirken. Leider bin ich eine eher schlechte Wissenschaftlerin und weiss nun nicht genau welche Veränderung maßgeblich dafür verantwortlich ist, weil ich alles auf einmal teste Ich warte noch auf meinen nächsten Termin beim Spezialisten und halt euch weiter auf dem Laufenden! Liebste. Deniz
Diana says
Hallo Deniz,
ich habe nach der Geburt meiner Tochter im Juli 2012 eine Fructoseintoleranz entwickelt … und einige Zeit später wurde auch Hashimoto diagnostiziert. Viele Arztbesuche, viele DOs and DON´Ts später geht es mir, obwohl laut Arzt gut eingestellt, mal besser, mal schlechter. Ich finde es anstrengend, immer auf gewisse Sachen zu achten oder sich zu überlegen, was denn jetzt falsch war, wenn man mal wieder Blähungen, Magenschmerzen usw. hat … Bisher konnte ich mich noch nicht dazu überwinden, Weizen wegzulassen, da ich sehr gerne Brot und Nudeln esse. Aber vielleicht wäre das mal ein Ansatz, denn ich stoße immer wieder darauf, die Ernährung umzustellen. Aber wird es dann nicht alles noch schwieriger, wenn ich auch noch für mich extra essen/einkaufen usw. muss. Kann ja von meinem Mann und Kind nicht verlangen, ebenfalls glutenfrei zu leben.
Viele Grüße
Diana
Deniz says
Hallo liebste Diana, ich versteh total wie du dich fühlst. Man möchte anderen nicht zur Last fallen, nicht von ihnen erwarten, dass sie auch etwas ändern und sich neue Rezepte zusammenzustellen kostet eben auch Zeit und Energie. Was haben die Ärzte dir denn zum Thema Hashimoto und Ernährung gesagt? Worauf sollst du ganz besonders verzichten? Für mich war die Entscheidung kein Weizen mehr zu essen eine der Besten überhaupt. Jede Mühe und extra Minute (ja klar, es kostet etwas mehr Zeit und Planung) hat sich total bezahlt gemacht und am Ende hat man auch da schnell den dreh raus. Es macht wirklich einen Unterschied wie Tag und Nacht. Das schöne ist, dass es mittlerweile überall günstige Kichererbsen, Erbsen und Linsennudeln gibt, die auch noch schmecken. So ganz auf Pasta verzichten muss man also nicht. 😉 Ich bin mir sicher, deine Familie unterstützt dich gerne dabei, wenn es dir dadurch besser geht. Und vielleicht seht ihr es gemeinsam als Challenge und macht mal einen Testmonat und euch einen Spaß daraus! 🙂 Liebe Grüße, Deniz
Muffin says
hey Deniz,
ich bin auch schon gespannt wie es bei dir weiter geht!
Ich lese deinen Blog seit einiger Zeit mit Begeisterung und freu mich sehr über den neuen Post-wird direkt probiert =) Ich selber habe FI und eine Histaminintoleranz, deshalb passen nicht alle deine Rezepte zu mir, aber es sind immer tolle Anregungen um was eigenes daraus zu machen, vielen Dank! Es ist immer ein toller Motivationsschub die schönen Essensfotos anzugucken und deine netten Texte zu lesen =)
Deniz says
Danke, danke für deine motivierenden Worte! Ich bin gespannt, was du zu den Brötchen sagst. An Histamin hab ich mich noch nicht so richtig rangetraut, leider Ich freu mich jedoch, dass du trotzdem ein bisschen Inspiration mitnimmst und vor allem, dass ich deine deine Experimentierfreude füttern darf Ganz liebe Grüße!!
Steffi says
Liebe Deniz,
bist Du mittlerweile schon schlauer, was Deine Symptome angeht? Ich folge Fructopia seit langer Zeit und habe hier schon viele hilfreiche Tipps gefunden. Auch bei mir kam zum Fructoseproblem nun eine furchtbare generelle Müdigkeit und Benommenheit nach dem Essen hinzu. Nach vielen Arztbesuchen tappe ich noch immer im Dunkeln. Ich hoffe, Du weißt mittlerweile mehr.
Herzliche Grüße
Steffi